Liebe Mitarbeitende, Kolleginnen und Kollegen im Bereich Gottesdienste mit Kindern,
„Uns ist ein Kind geboren.“ Ein Satz, der mit großer Freude verbunden ist.
Leider nicht immer, weil Sorgen und Nöte einfach zu groß sein können. Oder weil ein anderes Kind eben nicht oder tot geboren wurde. Dennoch: jede Geburt und jeder Geburtstag sind ein Grund zur Freude und zum Feiern – alle Jahre wieder, auch nach schon ganz vielen Jahren oder gerade dann.
Wenn wir jetzt die Geburt von Jesus feiern, das freudige Ereignis, das über 2000 Jahre her ist, können wir auch an unsere eigene Geburt denken, egal ob sie ein freudiges Ereignis war oder nicht. Mit dem Geborenwerden von Jesus ist nämlich nicht nur Gott zur Welt gekommen, sondern auch ein Stück Gottes in jede Geburt. Genau genommen war das vor Jesus nicht anders, aber nicht so schön sichtbar.
Dein Licht kommt, heißt es bei Jesaja. Vielleicht ist dieses Licht in diesem Jahr ein Licht vom Weihnachtsbaum oder von einem Scheinwerfer beim Krippenspiel oder von einer Kerze, das so auf das in Windeln gewickelte Gotteskind fällt, das ich plötzlich spüre: „Auch ich bin ein bisschen aus Gott geboren.“ Dann feiern wir an Weihnachten auch unseren Geburtstag. Unser Geborensein aus Gott. Und an unseren Geburtstagen auch Weihnachten. Alles zu kompliziert gedacht? Dann lasse ich jetzt mal Carola Moosbach zu Wort kommen:
Geburtstag
Aus Dir allein will ich neu geboren sein Gott
Schöpferin des Himmels und Mutter der Erde
aus Deinem Schoß möchte ich gekommen sein
am Sommertag vor neununddreißig Jahren
In Deinen Armen wär ich gern gehalten worden Gott
Bewahrerin und Ursprung meines Lebens
an Deiner Brust gefüttert wohlig und geborgen
mit Deinen Liedern in den Schlaf gesungen
Mit Blitz und Donner möchte ich verteidigt worden sein
zornige Mutter und Verbündete der Schwachen
in Richtung Deiner Sonne hätte ich mich strecken wollen
gut gedeihend unter Deinen Augen
Schenke mir Worte und Klänge zum Spielen Gott
zum Beten und Träumen und Singen von Dir
sei meine Schwester und Bruder und Freundin
ruf Du mich beim Namen als Dein geliebtes Kind
Carola Moosbach
Ob an einem Sommertag vor neununddreißig Jahren, an einem Schneeglöckchentag vor fünfzig Jahren, in einer Herbststurmnacht vor 95 Jahren, einer Vollmondnacht vor einem Jahr oder in der frühen Abenddämmerung vor fünf Tagen, an jedem Tag wird Geburtstag und Weihnachten gefeiert. Denn ein Kind ist aus Gott geboren worden und wird von Gott beim Namen gerufen.
Ich wünsche uns allen, ein schönes Weihnachtsgeburtstagsfest, im Schutz und im Licht Gottes. Mit Worten und Klängen zum Spielen, mit Beten und Träumen und Singen von Gott. Möge die Zuversicht Gottes geliebtes Kind zu sein, uns alle in und durch das neue Jahr begleiten. Frau Moosbach habe ich gefragt, ob ich ihr Gebet mitschicken darf. Daraufhin sendete sie mir herzliche Grüße an uns alle!
Pfarrerin Natalie Ende
PS.: Wir haben vom Zentrum Verkündigung seit dem 1. Advent eine neue Internetseite frei geschaltet. Unter www.liturgischer-wegweiser.de finden sich für jeden Sonn- und Feiertag im Kirchenjahr Gebete für den Gottesdienst. Viele sind generationenverbindend. Außerdem gibt es Abendmahlsgebete, darunter auch die Einsetzungsworte in leichter Sprache. Eine Sprechmottette zu Jesaja 9,1 findet sich bei der Christvesper und ein schönes generationenverbindendes Schlussgebet beim 1. Weihnachtsfeiertag. Es lohnt sich zu stöbern.
Nachfolgend ein paar Materialien:
Ich steh an deiner Krippe
Krippenherz
Weihnachten im Wald
Kindergottesdienst am Epiphaniastag